Landesrat Seitinger startet Impulsprogramm

Unknown-5

Gelungener Auftakt für das Impulsprogramm „Zukunftsregion Hochsteiermark“: Der Saal in der Wirtschaftskammer Bruck war voll mit interessierten Besuchern.  Nationalbankpräsident Claus Raidl, Vulkanland-Obmann LAbg. Josef Ober und Franz Prettenthaler von Joanneum Research boten in ihren Referaten nicht nur reichlich Stoff zum Nachdenken sondern vermittelten auch viel Motivation zum Anpacken.

Landesrat Hans Seitinger betonte in seiner Eröffnung, er wolle die Hochsteiermark nicht neu erfinden, aber es gebe noch zahlreiche Entwicklungsfelder und Potenziale. Darüber sollten möglichst viele Leistungsträger aus der Region nachdenken und umsetzungsreife Ideen entwickeln.

Franz Prettenthaler, Leiter der Forschungsgruppe Regionalpolitik bei Joanneum Research, beleuchtete in seiner Analyse der Region einerseits die Probleme wie Bevölkerungsrückgang und Überalterung, verwies aber auch auf die vorhandenen  Stärken: die Hochsteiermark ist das industrielle Zentrum des Bundeslandes mit hoher Wertschöpfung und hohen Einkommen, hat einen hohen Akademikeranteil und verfügt über eine sehr produktive Land- und Forstwirtschaft. „Insgesamt gesehen ist die Hochsteiermark ein gut erreichbarer Zentralraum mit guter Infrastruktur, keineswegs Peripherie“, so der Experte.

Emotional eintauchen

Der Obmann und Entwicklungsmotor des Steirischen Vulkanlandes, LAbg. Josef Ober, sprach hauptsächlich über die Philosophie hinter dem Erfolgsweg seiner Region. Die Bedeutung einer Region entstehe durch ihre Würdigung und Wertschätzung, dabei gehe es nicht nur um Infrastruktur, vielmehr müsse man in die Region emotional eintauchen. Eine neue Kooperations- und Wertschätzungskultur verleihe dem Vulkanland eine steigende Lebensqualität.  Die Regionalisierung der Verantwortung, der Produktion und des Konsums sollen die Zukunftsfähigkeit garantieren. Wirtschaftlich hat sich das Vulkanland als  Kulinarische Region, als Handwerksregion, als Region besuchenswerter Lebenskultur und als Region mit 100% eigener Energieversorgung positioniert.

Industrielle Perlenkette

„Wie behauptet sich die Hochsteiermark als Wirtschaftsstandort im internationalen Wettbewerb?“  Das ist für Claus Raidl, den langjährigen Vorstandsvorsitzenden von Böhler-Uddeholm,  die Kernfrage. Hohe Standortqualität sei die Voraussetzung, um Wertschöpfung zu bekommen, damit genug Beschäftigung und Einkommen zu bieten und Arbeitslosigkeit und Abwanderung zu vermeiden. Er sei sehr optimistisch für die Region, denn sie habe die Verstaatlichtenkrise der 80er-Jahre gut gemeistert, heute sehe er von Mürzzuschlag bis Judenburg „eine industrielle Perlenkette mit Betrieben auf welthöchstem Niveau“.

Raidls Empfehlungen an die Hochsteiermark: sich stets an den anderen Regionen messen und bereit sein, daraus auch Konsequenzen zu ziehen. „Nicht nur analysieren, sondern umsetzen“.  Besonderes Augenmerk sei auf die weichen Standortfaktoren zu legen, also auf Kultur, Freizeit und Erholung. Aus seiner Sicht sollte die Region mehr in ihr Kulturangebot investieren, die erfolgreichen Ausstellungen in Leoben seien der Beweis für die Sinnhaftigkeit eines derartigen Engagements.

Umsetzbare Ziele

Bis zum Sommer sollen nun in Expertenrunden in sieben Themenbereichen  notwendige Veränderungen festgestellt, umsetzbare Ziele definiert und konkrete Maßnahmen vorgeschlagen werden. Seitinger: „Im Vordergrund steht  die Verwirklichung von Ideen.“

LAbg Ober, Karl Detschmann, LR Seitinger, KR Säumel, KO Fuchs, Präs. Raidl, LAbg. Lipp und Dr. Prettenthaler
LAbg Ober, Karl Detschmann, LR Seitinger, KR Säumel, KO Fuchs, Präs. Raidl, LAbg. Lipp und Dr. PrettenthalerUnknown