„Mit Herz und Hand fürs Vaterland“ – Vortragsabend der Frauenbewegung

Die Frauenbewegung, Region Mürzzuschlag lud kürzlich zu einem sehr gut besuchten Vortagsabend in das GH Turmwirt in Mürzhofen ein. Frau ao. Univ.-Prof. Mag. Dr. Anita Prettenthaler-Ziegerhofer gab unter dem Titel „Mit Herz und Hand fürs Vaterland“ – Wie der Erste Weltkrieg die Gleichberechtigung der Frauen vorantrieb – einen spannenden Einblick in die Rolle der Frau im Ersten Weltkrieg.

Beginnend mit der Friedensnobelpreisträgerin Bertha von Suttner, die Zeit ihres Lebens für den Frieden kämpfte und Gott sei Dank den Ausbruch des Krieges nicht mehr erleben musste (sie starb 1 Woche vor dem Attentat in Sarajevo), zeichnete die Rechtshistorikerin Prettenthaler-Ziegerhofer ein umfassendes Bild über Wandel und Wahrnehmung der Frau, vor, während und nach dem Ersten Weltkrieg.

So durften Frauen erst ab dem Jahr 1912 studieren, wobei sie nur zu gewissen Studienfächer zugelassen waren (Lehramt, Psychologie, Ärzte). Das Studium der Rechtswissenschaft z.B. war zu dieser Zeit noch Männern vorbehalten. Auch hier brachte der Krieg ein Umdenken mit sich.  Aufgrund des geleisteten Kriegsdienstes (als Soldaten im Hinterland) wurde den Frauen nun das Wahlrecht, der Zugang zum Rechtsstudium, die Vormundschaft von ehelichen Kindern (die Vormundschaft für uneheliche Kinder haben die Mütter übrigens erst seit 1980), weiters die Aufhebung des Zölibates, so durften vor dem Ersten Weltkrieg nur unverheiratete Frauen in den Staatsdienst (das berühmte Fräulein von der Post). Auch wurden arbeits- und sozialrechtliche Bestimmungen zu Gunsten der Frauen geändert.

Im Anschluss an den Vortrag gab es noch eine rege Diskussion, die zeigte, wie sehr die Ausführungen die durchwegs weibliche Zuhörerschaft faszinierten.

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v.l.n.r. Rosa Drexler, Prof. Mag. Dr. Prettenthaler-Ziegerhofer und BR a.D. Grete Pirchegger
v.l.n.r. Rosa Drexler, Prof. Mag. Dr. Prettenthaler-Ziegerhofer und BR a.D. Grete Pirchegger